Grappa gegen Frühjahrs-Müdigkeit Mar 2025

Jede/r ambitionierte Rennradfahrer/in hat sie auf seiner Must-Do Liste – die berühmten Pässe der Alpen, legendäre Etappen der Tour de France oder spektakuläre Inselrunden. Wir waren kürzlich auf einem Berg, der spätestens seit dem Giro D’Italia 2024 in aller Munde ist: der Monte Grappa in Italien. Und warum auch ihr diesen unbedingt auf eure Liste setzen solltet, erfahrt ihr in diesem Beitrag.

Rennradfahren ist…

… für uns mehr als nur ein Sport – es ist eine Leidenschaft, eine Art, die Welt zu entdecken. Mit dem Rennrad lassen sich größere Distanzen in kurzer Zeit zurücklegen, während man dennoch Landschaft und Kultur einer Region intensiv erleben kann.

Gerade im Urlaub bietet es die perfekte Möglichkeit, neue Orte auf eigene Faust zu „erfahren“. Doch was tun, wenn im Frühjahr die Lust auf Höhenmeter groß ist, die Alpenpässe aber noch unter einer dicken Schneedecke liegen? Wir haben einen Reisetipp für euch, den ihr unbedingt auf eure Bucket List setzen solltet: den Monte Grappa in Italien.

Ein Ziel, das Emotionen weckt

Der 1.775 Meter hohe „Monte Grappa“ liegt am südlichsten Ende der Alpen und nur etwa 100 Kilometer nördlich von Venedig. Seine Straßen sind ein Erbe des Ersten Weltkriegs, entstanden aus den Nachschubwegen der italienischen Armee. Heute sind sie asphaltiert und führen in unzähligen Kehren auf das Gipfelplateau.

Für uns war es nicht das erste Mal am Monte Grappa. Bereits mit dem Mountainbike hatten wir hier eine unvergessliche Tour auf dem „Sentiero 153“ erlebt. Damals waren wir schon begeistert – und nun war es an der Zeit, den Berg mit dem Rennrad zu bezwingen. Und eines können wir vorwegnehmen: Es ist atemberaubend schön, aber auch unglaublich fordernd. Selbst erfahrene Bergfahrer kommen an ihre Grenzen bei Steigungen von 20 Prozent und mehr.

„Brevetto del Monte Grappa“ – 10+1 Anstiege

Die Region rund um den Monte Grappa ist ein wahres Paradies für Radfahrer. Es gibt insgesamt 10+1 verschiedene Asphalt-Straßen, die auf den Gipfel führen. Unter den Einheimischen ist das „Fare il Grappa“ ein traditionelles Ritual und es gibt so manche Ortsansässige, die über 2.000-mal mit dem Rad auf dem Grappa waren. Wer es schafft, alle Aufstiege in einer Saison zu bewältigen, erhält eine offizielle Auszeichnung – die sogenannte „Brevetto del Monte Grappa“. Früher sammelte man Stempel in einem Pass und es gab 10 Anstiege, mittlerweile kann man per App teilnehmen und es gibt eine zusätzliche Route, alle Informationen unter www.brevettograppa.it.

Ein Aufstieg, der alles abverlangt

Der Aufstieg ist eine Herausforderung. Je nach Route erwarten einen zwischen 20 und 30 Kilometer voller Höhenmeter, Serpentinen und unermüdlich ansteigender Straßen. Während unsere Muskeln brennen und das Herz rast, entschädigt die atemberaubende Landschaft für jede Anstrengung. Der Blick zurück ins Tal ist spektakulär, vom Gipfel lässt sich auch mal ein Blick auf Venedig erhaschen.

Spätestens kurz vor dem Gipfel laufen alle Anstiege zusammen.

Mehr als nur der Berg

Die Region rund um den Monte Grappa ist nicht nur für seine charmanten Städtchen bekannt, sondern auch für seine lange Tradition in der Fahrradindustrie. Hier werden Sättel, Komponenten und auch Radbekleidung entwickelt – ein Hotspot für den Radsport.

Nach dem Gipfelsieg empfehlen wir auf jeden Fall eine gemütliche Einkehr in einem der kleinen Cafés. Ein Espresso oder, wenn es sein soll, ein Grappa sind die perfekte Belohnung für eine der härtesten, aber schönsten Rennrad-Touren, die Italien zu bieten hat.

Unser Fazit: Unbedingt ausprobieren!

Der Monte Grappa ist ein absolutes Muss für alle Rennradfahrer, die nach einer anspruchsvollen, aber lohnenden Herausforderung suchen. Die Kombination aus geschichtsträchtigen Straßen, spektakulären Ausblicken und sportlichem Anspruch macht diesen Berg zu einem unvergesslichen Erlebnis. Wer also im Frühjahr Höhenmeter sammeln möchte, aber noch nicht in die hochalpinen Regionen kann, sollte unbedingt eine Reise nach Bassano del Grappa oder in eines der anderen malerischen Dörfchen einplanen.